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Wie strickfilze ich richtig?

Beim Filzen in der Waschmaschine, auch Strickfilzen genannt, wird absichtlich herbeigeführt, was man sonst auf alle Fälle vermeiden möchte: Das Verfilzen von Wolle beim Waschen. Dabei verhaken und verkeilen sich die natürlichen Schuppen der Wolle unlösbar miteinander und bilden eine feste, glatte Fläche, den Filz. Maschen sind dann nicht mehr erkennbar. Gleichzeitig schrumpft das Strickstück um etwa ein Drittel. Hier haben wir Ihnen einige Tipps und Tricks zum Strickfilzen zusammengestellt – damit Ihre Teile auch so werden wie gewünscht.
 

1. Welche Wolle sollte ich zum Strickfilzen verwenden?

Zum Filzen kann nur reine Schurwolle bzw. Wolle verwendet werden. Diese stammt ausschließlich von Tieren – nur Tierhaare können sich gut verfilzen. Hauptsächlich wird Schafwolle benutzt, geeignet ist aber auch Wolle von Alpakas oder Angorakaninchen. Die Wolle darf natürlich nicht filzfrei (Superwash o.ä.) ausgerüstet sein. Wir empfehlen unsere Woll Butt Filzwolle. Sie ist lediglich gefärbt, ansonsten aber völlig naturbelassen, sodass das Filzen garantiert funktioniert.

2. Woher weiß ich, wie groß meine Teile werden müssen?

In der Breite geht Gestrick weniger stark ein als in der Länge. Man kann also nicht von einem gleichmäßigen Schrumpfen in Länge und Breite ausgehen. Auch die Waschmaschine, die Wasserhärte, die Temperatur, das verwendete Waschmittel und wie fest Sie stricken, haben einen Einfluss. Daher ist eine gefilzte Maschenprobe unverzichtbar. Stricken Sie dafür ein mindestens 15 x 15 cm großes Quadrat. Markieren Sie mit einem kontrastfarbigen Baumwoll- oder Synthetikfaden 10 Maschen und 10 Reihen und waschen Sie das Probeteil in der Maschine. Das Maschenbild wird nach der Wäsche nicht mehr zu erkennen sein, aber anhand der Markierung können Sie abmessen, wie viele Zentimeter 10 Maschen bzw. 10 Reihen im gefilzten Zustand ergeben. Anhand dieses Wertes können Sie dann errechnen, wie groß gestrickt werden muss.
 

3. Was muss ich beim Waschen beachten?

Gewaschen wird bei 40 °C bis 60 °C mit Vollwaschmittel und ohne Weichspüler. Falls vorhanden, wählen Sie das Programm „Pflegeleicht“ oder die Option „Mehr Wasser“. Zum Filzen bedarf es neben Wasser und Wärme auch Reibung, deshalb die Waschmaschine nicht zu voll laden. Optimale Zuladung sind ein paar „harte“ Textilien wie Jeans; auch Tennisbälle oder Noppenbälle sind zu empfehlen. Ein Tipp zur Temperatur: Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie Ihr Strickteil zunächst bei 40 °C waschen. Wenn Ihr Teil danach noch zu groß ist oder einzelne Maschen erkennbar sind, den Waschgang bei 60 °C wiederholen. Mutige können auch direkt bei 60 °C loslegen, riskieren aber, dass die Filzstücke allzu klein werden. Gerade bei Dingen wie Hausschuhen, die exakt passen sollen, sehr ärgerlich!
 

4. Wie geht es nach dem Waschen weiter?

Direkt nach der Wäsche ist der nasse Filz noch sehr gut formbar. Daher gleich in die gewünschte Form ziehen bzw. mit einem Bügeleisen dämpfen. Schuhe, Hüte o.ä. möglichst noch feucht anprobieren, dann lassen sie sich noch sehr gut der gewünschten Form anpassen. Mützen oder Hüte trocknen am besten auf einem Ball in passender Größe, Filzschuhe auf Schuhspannern etc. Bestimmt finden Sie in Ihrem Haushalt einen Gegenstand, der als passender „Wäscheständer“ für Ihr Filzteil herhalten kann!
 

5. Wie pflege ich mein Strickfilz-Unikat?

Aufgrund der schmutz- und geruchsabweisenden Eigenschaften von Schurwolle neigt Wollfilz nicht dazu, zu verschmutzen. Vieles lässt sich durch Auslüften bzw. oberflächliches Abbürsten reinigen. Sollten Sie Ihre Teile aber doch einmal waschen müssen, verwenden Sie bitte das Schon- bzw. Wollwaschprogramm. So vermeiden Sie, dass Ihre Teile noch weiter verfilzen und somit schrumpfen.